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Samtgemeinde Harsefeld: Grefenkreuz

Grefenkreuz

Schon von weitem sichtbar ist das Grefenkreuz an der L 124 zwischen Harsefeld und Stade. Der massive Eichenbau wurde einem Wegweiser aus dem 18. Jahrhundert nachempfunden, der einst in fünf Richtungen zeigte: Harsefeld, Stade, Issendorf, Dollern und dem Ausspann Heidkrug. „Damals lag der Standort inmitten einer öden Heidelandschaft 200 Meter weiter östlich, denn dort verliefen die alten Wege. Die „Chaussee“ nach Stade wurde erst 1848 gebaut“, so Kreisarchäologe a.D. Dr. Diether Ziermann.

Aber das Grefenkreuz diente nicht nur über Jahrhunderte hinweg als Wegweiser sondern war auch eine wichtige Landmarke: Hier endete die Gerichtsbarkeit des Benediktiner-Klosters in Harsefeld. Auf der anderen Seite begann die Zuständigkeit des Horneburger Adelsgerichts. Das Wort „Grefe“ bezeichnete im 16. und 17. Jahrhundert eine Person, die in der Verwaltung eines genau begrenzten Gebietes tätig war – heute wäre dies der Gemeindedirektor. Seit wann es diese Landmarke in Form eines Kreuzes bzw. Wegweisers bereits gibt ist unbekannt.

Das Besondere an dem früheren Standort war, dass das Grefenkreuz auf einem etwa 3500 Jahre alten Grabhügel stand. Somit war es weithin sichtbar und bot eine gute Orientierung. Der Mathematiker und Kartograph Carl Friedrich Gauß peilte daher auch bei seinen Vermessungen 1844 das Kreuz an.

 

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Als sich sowohl der Straßenverlauf wie auch die Gerichtsbarkeit im 19. Jahrhundert änderten, wurde das Kreuz überflüssig und verfiel. Erst vor über 25 Jahren baute der damals neu gegründete Verein für Kloster- und Heimatgeschichte e.V. ein Kreuz auf, das inzwischen ebenfalls verfallen ist. Die damalige 1. Vorsitzende des Vereins für Kloster- und Heimatgeschichte, Ulrike Riepe, ergriff die Gelegenheit, nicht nur ein neues, sondern auch einem dem Vorgängermodell aus dem 18. Jahrhundert entsprechend gestaltetes, Grefenkreuz anfertigen zu lassen. Weitere Erläuterungen zu dem Kreuz finden sich auf der nebenstehenden Tafel.

Das Grefenkreuz steht an der Harsefelder Straße, L124, auf der rechten Seite von Harsefeld kommend, 200 Meter hinter der kleinen Kreuzung Lusthoop/Issendorf.